Win Labuda Forscher, Unternehmer, Künstler - page 7

Die Zeichnungen
Im Jahre 1982 entschied Labuda, sich erneut der Zeichnung zu widmen.
Er wollte dies jedoch nicht auf demWege etwa über konventionellen
Zeichenunterricht tun, sondern er beschloss, eine große Anzahl schnell
hingeworfener, etwa 6 x 7 cm großer abstrakter Bleistift-Strichzeich-
nungen (21) zu machen und sich gewissermaßen seinen eigenen Stil
durch unaufhaltsames Arbeiten aus dem Innern heraus entwickeln zu
lassen. Diese kleinen Handzeichnungen macht er nun schon über fünf-
undzwanzig Jahre lang, gewissermaßen als gelegentliche Etüden zur
Frischhaltung seiner zeichnerischen Kräfte. Ein schönes Beispiel dafür ist
die Serie „Nachtmahl“, die Labuda für den Besitzer seines bevorzugten
Restaurants und seine anderen Freunde zum Jahreswechsel 2007 heraus-
gegeben hat. Über Zeichnungen schreibt er in dem Aufsatz
Reise zum
Anfang der Zeit
: „Bei erster Betrachtung erscheinen sie als Gedankenge-
schöpfe von flüchtiger Natur, gewissermaßen als nichteuklidische
Geometrien. Man soll sie sehen als Fragmente kunstvoller Architekturen,
nach ihrem Fall sorgsam geordnet und rekombiniert zu zeichenähnli-
chen Gebäuden und Gebilden, welche in ihrer Neugestalt noblen
Gedanken und Empfindungen zur Herberge dienen mögen. Sie sind die
Metaphern des Schillerwortes:
Das Alte stürzt, es ändert sich die Zeit, und
neues Leben blüht aus den Ruinen
. In ihnen erscheinen Bilder der Kind-
heit, ein Besuch 1948 in Dresden, Deutschlands gestürzte Dome und am
Boden diese gotischen Fragmente; das Steine Klopfen in den Trümmer-
wüsten der Nachkriegsjahre, die Hoffnung auf neues Leben - so sind sie
Heilung und Form gewordene Zuversicht zugleich. Im Laufe der Zeit
haben sich die Lineaturen verändert: Das Fragmentarische weicht gele-
gentlich einer archaischen Form oder auch einer Spielerischen.“
Skulptur
Während der Multiple Art – Kunstmesse in Düsseldorf 1998 stellte
Labuda dem Galeristen Frank-Thomas Gaulin sein Konzept von einem
„Zeittunnel“ vor. Dabei handelt es sich um einen Hohlkubus aus Holz,
Metall oder Stein, in dem sich in gleichen Abständen angeordnet, Längs-
spalten befinden. In eine oder mehrere derselben wird eine zusammen-
gefaltete und mit einem Hanffaden sorgfältig umwickelte Papierrolle
gesteckt. Die beiden Enden des Tunnels, welche den Durchblick durch
denselben gestatten, sind anders beareitet als der Korpus und so entsteht
der Eindruck, es handele sich um einen Abschnitt aus einem langen, viel-
leicht unendlich langen Tunnel. Gedanklicher Hintergrund dieses „Zeit-
tunnels“ ist der jüdische Brauch, in die Fugen der Klagemauer kleine
Zettel mit Gebeten, Gedanken oder auch Bittstellungen zu stecken oder
auch mit Worten an Menschen, die nicht mehr unter uns sind.
Bibliographie 1: Wissenschaft und Technik
1.
Hardware-Reinigung für kritische Komponenten
, Win Labuda, Markt
& Technik Verlag, 1985
2.
Ionische und Partikel-Kontamination durch das Reinraum-
Verbrauchsmaterial
, Win Labuda, VDI - Verein Deutscher Ingenieure,
Report 693, 1988, München
3.
Die Qualitäts-Sicherung der Fertigungs-Hilfsmittel in der Reinraum-
Fertigung
, Win Labuda, VDI - Verein Deutscher Ingenieure, Report
783, 1989, Stuttgart
22 -Win Labuda , „Zeittunnel III“,
Bronze-Skulptur(Gießerei
Noack, Berlin)
21 - Bleistift-Zeichnung aus
„Nachtmahl“, 2007
7
23 - Die Clear & Clean-Prüfmetho-
den, herausgegeben im Jahre
2007
1,2,3,4,5,6 8,9
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