Page 11 - Win Labuda Bildermacher
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Abb. 8 Lurak, 2002, G 120 aus der Serie „die Linie”. Prägedruck Abb. 9 Mytram, 2002, G 139 aus der Serie „die Linie”, Präge-
auf Büttenpapier druck auf Büttenpapier
Somit steht mein Vater formal gesehen der Minimal Art nahe;
Intention, Ausdruck und auch die differenzierte und charakte-
ristische Farbwahl gehen jedoch weit über das „non-relational“
des Minimalismus hinaus. Weil bei ihm die gezogene Linie
auf dem Papier sehr viel mehr meint als nur Strich, nämlich
die Sichtbarmachung des abstrakten Begriffes Zeit, darf man
feststellen, dass die Zeitskala sein werkbestimmendes Zeichen
für Zeit ist. Natürlich sind hier die formalen Mittel auf das Mini-
male reduziert, aber dennoch ist die Sichtbarmachung von Zeit
und Zeitereignissen stets immanenter Bestandteil des Werks
meines Vaters. Das Werk muss deshalb als Kunst verstanden
werden, die den Schritt über die im Minimal geforderte Ver-
weislosigkeit hinaus gemacht hat und der Form wieder Inhalt
und Menschlichkeit gegeben hat.
Abb. 10 Halar, 2002, G 148 aus der Serie „die Linie”, Prägedruck Abb. 11 Asler, 2002, G 117 aus der Serie „die Linie”, Prägedruck
auf Büttenpapier auf Büttenpapier
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