Page 116 - Win Labuda Bildermacher
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schen Fotolabor nur Barytpapiere verarbeitet. In den 50er
Jahren benutzte ich zunächst das Agfa-Papier 114e. Das war
ein wunderbares, mattes Bromsilber-Papier von rauer Ober-
fläche. Als dessen Produktion von Agfa Ende der 60er Jahre
eingestellt wurde, wandte ich mich dem Tura-Baryt-Papier aus
Düren zu. Mit Beginn der 90er Jahre wurde auch dieses Papier
nicht mehr gefertigt und ich landete bei dem kontrastvariablen
Barytpapier von Ilford.
Inzwischen gibt es viele Papiere nicht mehr und die Qualität
der Pigmentdrucker von Canon, Epson und Hewlett Packard
ist so gut geworden, dass die chemische Verarbeitung wie
beispielsweise der Lambda-Druck für mich nur noch wenig
Sinn macht. Auch wurde die Haltbarkeit der modernen Drucke,
für die jetzt teilweise bereits bis zu 300 Jahren diskutiert
werden, in den vergangenen Jahren erheblich verbessert. Für
das Ausarbeiten von Spitzendrucken ist allerdings wirklich nur
der beste Drucker gerade gut genug und so habe ich mich für
den Pigmentdrucker Epson 9800 in Kombination mit Papie-
ren einiger renommierter Hersteller entschieden. Bisher habe
ich gerne mit Epsons Premium Glossy Foto Paper 250 von
der Rolle und Hahnemühles Foto Rag 310-Papier gearbeitet.
Ich werde jedoch in Zukunft auch das Ilford Gold Fibre Silk
Abb. 1 Der Autor im Jahre 1998 bei der Betrachtung einer benutzen und die Papiere des Hauses Sihl ausprobieren. Große
seiner Grafiken Abzüge lasse ich nach dem Pigmentdruck auf Epson Premium
Glossy Foto Paper 250 mittels einer beidseitig klebenden Folie
auf einen Dibond -Träger aufziehen und deren Bildseite wird
nochmals mit einer PVC-Folie von Neschen geschützt, so dass
man die Bilder von Zeit zu Zeit mühelos feucht reinigen kann.
Die Abmessungen als „groß“ bezeichneter Abzüge haben
Über Bildgrößen sich in den vergangenen 50 Jahren immens vergrößert. Etwa
1960 dachte ich, 50 x 60 cm wäre etwa der größte Abzug,
den ich jemals machen würde. Damals gab es keine größeren
Formatpapiere und die Fotografen arbeiteten normalerweise
mit Abzügen von 24 x 30 oder 30 x 40 cm. Von Agfa gab es
zwar Rollenpapiere, die jedoch sehr umständlich zu verarbei-
ten waren, so dass die Meisten darauf verzichteten. Heute
arbeite ich für große Pigment-Drucke der Sujets Landschaft,
Landschaftsarchitektur und Megalithen zumeist im Format
111 x 130 cm und manchmal denke ich daran, einen Drucker
zu bestellen mit dem es möglich ist, Pigment-Drucke von 160
x 200 cm oder länger anzufertigen. Die maximal erzielbaren
Abmessungen der Pigment-Drucke sind natürlich vom gegebe-
nen Negativformat bzw. von der Anzahl der Pixel im Scan oder
der Größe des Chips der eingesetzten Digitalkamera abhängig.
Ich arbeite für große Bilder mit einer Auflösung von 180 und
für kleine mit 220 bis 300 dpi.
Die meisten Betrachter meiner Bilder äußern sich besonders
positiv zum Format 111 x 130 cm. Viele Menschen haben
jedoch in ihren Wohnbereichen nicht die freien Wandflächen,
um solche großen Bilder zu hängen. Daher sind meine Foto-
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