Page 165 - Win Labuda Bildermacher
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Goya 1814 das Bild „Die Erschießung der Aufständischen“ oder
Auguste Rodin 1864 die Skulptur „Mann mit der gebrochenen
Nase“ vorgestellt. Kunst und Journalismus gehen in diesen
Werken ineinander über. Der Unterschied solcher Werke zu den
oben Genannten liegt jedoch in ihrer Schicksals-Individualität.
Als bedroht dargestellt war in diesen Werken zumeist der
Einzelne, seltener schon die kleine Gruppe (Auguste Rodin -
„Die Bürger von Calais“). Das gefühlte Bedrohungsszenario
von heute hingegen ist nicht mehr nur auf den Einzelnen oder
die Gruppe gerichtet, sondern auf die Spezies Mensch und Tier
ganz allgemein. Eine der großen Problemstellungen betreffend
Fotokunst ist, wie weit sie bekannte Ordnungsgefüge entweder
bestätigen oder infrage stellen kann und ob der Rückgriff auf
das Schöne und Erhabene die ausgemachten Tendenzen verifi-
ziert oder eben nicht.
Literatur [1] Gursky, Andreas *1955, bedeutender Fotograf, Biografie
siehe wikipedia.de
[2] Schmidt-Garre, Jan *1962, deutscher Filmemacher und
Dirigent. Biografie siehe wikipedia.de
[3] Schelske, Andreas „Die kulturelle Bedeutung von Bildern“
DUV - Deutscher Universitäts-Verlag (*1962, Soziologe,
Professor an der FH Oldenburg.)
[4] siehe Schelske, Andreas
[5] Wittkamp, Robert „Zur Entstehung der Landschaft in der
europäischen Literatur und ihrer „Entdeckung“ in Japan“
[6] „Das Foto als Kunstobjekt - über die Mechanismen einer
Fotokunst“, Win Labuda, 2008, Netzpublikation unter:
www.classoon.de
[7] „Vom Nutzen und Nachteil der Historie für das Leben“
Friedrich Nietzsche, 187 (Zweite unzeitgemäße Betrach-
tung) Memoria-Identität, vgl. Nietzsche „Antiquarische
Geschichtsbetrachtung“
[8] Theodor W. Adorno, Kunsttheorie: (Im Kapitalismus wird
alles zur Ware. Das entscheidende Kriterium für die Phä-
nomene: Der wahre Wert ist der Warenwert.)
[9] Busse, Dietrich: Historische Semantik, Kapitel 2: „Begriffs-
geschichte als beherrschendes Paradigma der historischen
Semantik“
[10] „Das mit der Wahrheit ist alles Quatsch“ Zeitschrift „der
Spiegel“, Ausgabe 11/2012, Interview mit Andreas Gursky
und Thomas Ruff.
[11] „Fotokunst - Augenblick mal“ Brigitte Trotha, Manager-
Magazin 20.5.2008
[12] deutsches Urheberrechts-Gesetz UrhG
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