Page 94 - Win Labuda Bildermacher
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gehen. Immer gibt es eine Serie, in welche sich ein bestimm-
                                                       ter Schaffens-Impuls einfügt. In den Sommermonaten steht
                                                       meine Kamera-Ausrüstung bereit, um die feinen Nuancen von
                                                       Licht und Schatten auf den Film zu bringen. In den Wintermo-
                                                       naten, wenn es bei uns in Deutschlands Norden dunkel, neblig
                                                       und trüb ist, arbeite ich in der Werkstatt an der Vollendung
                                                       meiner druckgrafischen Zyklen. Das steht im schönen Einklang
                                                       mit der Natur.
                                                       Außerhalb der Zyklen „Reise zum Anfang der Zeit“ und „Linie,
                                                       Fläche, Raum und Zeit“ habe ich im Laufe der Jahre Arbeiten
                                                       geschaffen, welche nicht direkt dem Zeitthema zugeordnet
                                                       werden können und daher hier nicht angezeigt sind. Eine Serie
                                                       enthält alle die grafischen Arbei-ten, welche in der Vergangen-
                                                       heit einfach aus meiner Freude an der Arbeit entstanden sind
           Abb. 9 Dirlin, 2002, G 158 aus der Serie „die Linie“, Prä-  und die sich nicht einem bestimmten Themenkreis zuordnen
           gedruck auf Büttenpapier                    lassen. Sie entstanden oftmals um eine neue Drucktechnik
                                                       zu probieren oder eine Druckmaschine auf ihre Eignung zu
                                                       prüfen.

                                                       Da sind beispielsweise die Seriegrafien der Serie Kodenmacho,
                                                       welche ich für meine Ausstellung in Tokyo im Jahre 1990 ange-
                                                       fertigt hatte. Dazu gehören auch eine ganze Reihe von Radie-
                                                       rungen, Serigrafien und Prägedrucken, welche ich im Laufe der
                                                       Jahrzehnte meinen Freunden geschenkt habe. Nicht zuletzt
                                                       möchte ich gern eine Reihe von „fotografischen Etüden“, die
                                                       ich unbeschwert von der Disziplin gemacht habe, welche die
                                                       Arbeit an einem Bilderzyklus nun einmal mit sich bringt. Dar-
                                                       unter sind auch Einige aus dem Bereich der Skulpturfotografie,
                                                       die mir besonders am Herzen liegen, wenngleich sie sicher
                                                       nicht zum Bereich der „Fotokunst“ gehören weil die Kunst der
                                                       Skulptur ja bereits ihr Ursprung ist.

           Zeitliche Einordnung meiner Arbeiten        Obwohl ich ursprünglich gern Metallbildhauer werden wollte
                                                       und während einer Metallwerkerausbildung in den Jahren 1954
                                                       bis 1957 konstruktives Zeichnen und auch Schmieden und
                                                       Schweißen gelernt hatte, begann ich 1956 meine künstlerische
                                                       Arbeit nicht als Bildhauer sondern als Fotograf. Der größere
                                                       Teil meiner heute vorliegenden Arbeiten sind die fotografischen
                                                       Serien. Dürfte ich also nur in einer einzigen Gattung des bild-
                                                       nerischen Arbeitens aktiv sein, so würde ich - damals wie auch
                                                       heute - die Fotografie wählen. Erst im Jahre 1972 begann ich
                                                       auch grafisch zu arbeiten und meine ersten grafischen Arbei-
                                                       ten waren damals Siebdrucke nach fotografischen Vorlagen.
                                                       Es folgten Holzschnitte, Radierungen und Offset-Lithografien.
                                                       Im Jahre 2000 brach noch einmal die Liebe zum Metall in mir
                                                       durch und ich machte zusammen mit Hermann Noack in Berlin
                                                       meine erste Bronze. Die Metamorphosen, sind im neuen Jahr-
                                                       tausend entstanden. Das gilt auch für die fotografischen Serien
                                                       Heimat der Götter und Anfang der Zeit.

           Abb. 10 Hagewik, 2002, G 146 aus der Serie „die Linie“,   1998, zusammen mit dem Lübecker Galeristen Frank-Thomas
           Prägedruck auf Büttenpapier                 Gaulin konnte ich erste Arbeiten zum Thema Skalenbilder

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