Page 79 - Win Labuda Bildermacher
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Abb. 8 Poulnabrone-Dolmen I, 2002, FM 005 Abb. 9 Steinkreis Carrowmore, 2002, FM 004
aus der Serie „Heimat der Götter“ aus der Serie „Heimat der Götter“
auch stets Zeichen, welche auf öffentlich zugängliche Flächen
gemalt oder geritzt, allgemein verstanden wurden. Gute Bei-
spiele dafür sind etwa der Fisch als Zeichen des Christentums
oder das große, eingekreiste A als Zeichen der Anarchisten.
Im Rahmen dieser Serie habe ich in den Metropolen Europas
vielerlei Zeichen an Wänden und Mauern fotografiert. Dabei
entdeckte ich eine besondere Art von Graffiti; ich möchte sie
„Kunst-Graffiti“ nennen. Das sind künstlerisch anmutende
Zeichen und Zeichnungen an Mauern, die von Unbekannten
geschaffen, unsere Aufmerksamkeit auf sich lenken. Bei der
Suche nach in diesem Sinne interessanten Kritzeleien ent-
deckte ich Formen wieder, welche mir aus der Malerei des 20.
Jahrhunderts bekannt waren. So fand ich die Handschriften
von Paul Klee, Barnett Newman, Antoni Tapies, Cy Twombly
und vielen anderen Malern. Es zeigten sich aber auch Formen,
die durch die Einflüsse von Zeit, Witterung auf den alten
Mauern ohne bewusstes menschliches Zutun entstanden
waren. Aus dieser Serie wurden 1990 zwei meiner Arbeiten
vom Centre National de la Photographie in Paris ausgewählt
und bei der Ausstellung Oeil de la lettre im Palais du Tokyo
gezeigt.
Serie Heimat der Götter
Diese Serie enthält Fotografien von Monumenten der euro-
päischen Megalith-Kultur. Dazu gehören der erste bekannte
megalithische Steinkreis in Carrowmore in Irland, der etwa
8000 Jahre alt ist und auch eine Reihe von Menhiren und
Dolmen mit Entstehungsdaten bis zum Beginn der Bronze-
zeit. Zwei Aspekte waren für meine Aufnahmen der Steinzeit-
Monumente wichtig: sie sollten eine Beziehung der Objekte
zu Himmel und Wolken aufzeigen und andererseits zu der sie
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